Johannes Brahms schätzte den 1865 in Mannheim geborenen Komponisten Robert Kahn sehr, dieser
wiederum wurde stark geprägt durch eine Begegnung mit Brahms
- Kahn studierte bei Friedrich Kiel
in Berlin und Josef Rheinberger in München und lebte als Komponist in Berlin. Dort wurde er 1894
Dozent an der Königlichen Hochschule und blieb dies bis zu seiner Vertreibung durch die Nazis
- Zu seinen bekanntesten Schülern gehören Wilhelm Kempff, Ferdinand Leitner, Nikos Skalkottas, Günter
Raphael und Arthur Rubinstein. 1934 musste Kahn emigrieren - nach England, wo er bis an sein
Lebensende blieb.
Kahns Klavierquartett Nr. 2 entstand 1899, im Zenit von Kahns kammermusikalischem Schaffen und wurde
häufig gespielt - nicht zuletzt wegen des Ohrwurm-Charakters seiner Themen. Im ersten Jahrzehnt des
- Jahrhunderts entstand der Großteil von Kahns Solo-Liedern, etwa 250 sind es geworden. Darunter
befinden sich auch zahlreiche Vertonungen von Paul Heyse, so auch der Zyklus "Sieben Lieder mit
Klaviertrio nach Paul Heyses ,Jungbrunnen'". 1933 schloss Kahn die Serenade für Streichtrio ab, ein
hochambitioniertes Werk; es scheint als eine Art Retrospektive die 40 Jahre überbrücken zu wollen,
die Kahn als Komponist in Deutschland gewirkt hat.
Der Aufnahme kommt eine gewisse Authentizität zu, denn bei Rahel und Sara Rilling (Geige und
Bratsche) handelt es sich um die Urenkelinnen des Komponisten, die mit dieser Aufnahme seine
künstlerisch so überzeugenden und zu Unrecht vergessenen Werke wieder beleben.