Am 20. Februar 1979 beging Heinz Erhardt - viele Jahre einer der beliebtesten Komiker auf deutschen Bühnen, im Kino und auf dem Bildschirm - seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass strahlte das ZDF eine Sendung aus, in deren Mittelpunkt Heinz Erhardt selbst und eines seiner Werke, und zwar eine Operettenparodie, ein schrecklich schönes "Ritter-Dando" von verbotener Minne, blutiger Rache und mittelalterlichen Mannen mit ständig trockenen Kehlen, das unverkennbar die Handschrift des augenzwinkernden Spaßmachers trägt, steht. In den Jahren 1936/37 hat der unvergessene Heinz Erhardt in seiner Vaterstadt Riga sein Werk geschrieben. Weil es nur ein Drittel der Länge der "Dreigroschenoper" von Brecht und Weill aufweist, nannte er es ebenso verschmitzt wie bescheiden "Zehnpfennigoper". Jürgen Haacker und Gero Erhardt, der Sohn des Künstlers, haben sie 1978 in eine fernsehgerechte, zeitgemäße Form gebracht.
Die drei erheiternd, theatralischen Ritter-Akte, Kernstück der "Heinz-Erhardt-Oper", spielen im deutschen Mittelalter auf der Burg des streitbaren Raubritters Kunibert. Dieses "Ritter-Dando", wie der Verfasseres nennt, ist in eine Rahmenhandlung eingebettet, deren Schauplatz zwischen Herbstwald und Opernbühne wechselt. Claus Peter Witt inszenierte diese Produktion mit Benno Kusche als Kunibert, Margit Schramm als Clothilde und Rudolf Schock in der Rolle des Ritters Geierblick. Den Pagen mimt Hanni Vanhaiden, den Diener Johann Achim Strietzel. Auch für die weiteren Rollen vom Operndirektor (Hans-Joachim Kulenkampff) bis zum Parkwächter (Chris Howland) haben sich zahlreiche prominente Fernseh-, Film- und Bühnenkünstler zur Verfügung gestellt. Bundesfilmpreisträger Peter Thomas bearbeitete die von Heinz Erhardt komponierte Musik zum "Ritter-Dando". Es spielt das Rundfunkorchester des Südwestfunks unter der Leitung von Emmerich Smola. Für dieses musikalische Vergnügen entwarf Gerd Krauss die Szenenbilder, Gero Erhardt hatte die Kameraführung.