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Beide besuchen die Oberrealschule In Marburg. Hermann Reis ist Soldat im ersten Weltkrieg, der jüngere Hans Krawielitzki kommt nicht mehr an der Front zum Einsatz. Dafür ist er bei der "Niederschlagung des Kommunistenaufstands in Thüringen" dabei und als angehende Juristen verfolgen sie beide den Prozess um die dort geschehenen Morde von Mechterstädt.
Hermann Reis wird Partner von Rechtsanwalt Willi Wertheim, Hans Krawielitzki bricht das Studium nach einer Reihe von Jahren ab und sucht seinen Weg in der Politik. Er ist wird NSDAP-Kreisleiter und ab 1934 zugleich Landrat von Marburg. Hermann Reis und Willi Wertheim sind erfolgreiche und angesehene Rechtsanwälte. 1933 wird ihnen dieser Beruf genommen.
Hermann Reis und seine Familie werden nach Theresienstadt und später Auschwitz deportiert. Sie überleben nicht. Hans Krawielitzki bleibt Landrat bis zur Besetzung Marburgs 1945.
Wichtige Momente der Marburger Geschichte, wie der Mechterstädt-Prozess, die Ockershäuser Saalschlacht, der Auftritt von Hitler in Marburg und die Rede des Reichskanzlers von Papen, die Zerstörung der Synagoge und die Deportation der jüdischen Bevölkerung sind Teil und Hintergrund der "Annäherungen".