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Das vorliegende Buch spannt einen rechtshistorischen und geistesgeschichtlichen Bogen von der ständischen Gesellschaft des Mittelalters zum modernen, am Schutz des Individuums ausgerichteten Rechtsstaat. Die Frauenperspektive sowie Fragen nach faktischer Unterdrückung und rechtlicher Ungleichbehandlung bilden den Rahmen der Analyse. Zahlreiche Umbrüche im Staatswesen und Rechtsdenken Europas fanden ohne den entscheidenden Schritt zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Recht statt. Emanzipatorische Ansätze wurden immer wieder erstickt, feministische Bewegungen gerieten trotz kurzfristiger Erfolge wieder in Vergessenheit. Die gegen Frauen gerichteten Argumente wandelten sich dabei im Laufe der Jahrhunderte in ihrem Kern überraschend wenig. Rechtsnormen und deren Auslegung stellten und stellen das entscheidende Instrumentarium zur Verhinderung oder Erreichung einer geschlechtergerechten Gesellschaft dar.
Das Buch richtet sich an alle, die an Recht und Geschlechterfragen interessiert sind, und bietet Einblick in unterschiedliche Epochen, Länder und Gesellschaftsmodelle. Analyse und Kenntnis historischer Entwicklungen sind auch in diesem Zusammenhang für eine kritische Sicht der Gegenwart unumgänglich.