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Im Jahr 1821 beginnt auf der Peloponnes der Aufstand der Griechen gegen die osmanischen Unterdrücker. Im Roman "Held von Kastropyrgos" steht der widersprüchliche Charakter des Michalos Roussis im Mittelpunkt. Als Gutsherr und oberster Verwalter (Kotzambassis) einer kleinen peloponnesischen Stadt hat er sich mit den türkischen Besatzern bestens arrangiert. Karagatsis beschreibt in seinem Werk, das erstmals 1944 erschienen ist, reale geschichtliche Begebenheiten und real existierende Akteure, die darin verwickelt waren. Außerdem verarbeitet er auch die wahre Geschichte eines seiner Vorfahren. Sein Urgroßvater war während der Fremdherrschaft der Osmanen ein Kotzambassis auf der Peloponnes. Um sein Schicksal mit einzuflechten, hat Karagatsis eine Autobiografie seines Vaters Georgios Rodopoulos herangezogen, in der das Leben des Urgroßvaters geschildert wurde. Das Dasein von Michalos Russis, der zweifelsohne der griechischen Elite angehört, wird von klaren Werten bestimmt: Geld und Wohlstand, Liebe zum Leben, Abscheu vor dem Tod. Russis hält wenig von Umstürzen, der Geist der Revolution ist ihm zuwider. Er ist ein Bilderbuch-Opportunist, der sein Mäntelchen geschickt nach dem Wind hängt und nach einem Fast-Absturz mit etwas Glück wieder nach oben gespült wird.
Der unerwartet erfolgreiche Verlauf des Aufstandes seiner Landsleute zwingt ihn, sich der Sache der griechischen Nation anzuschließen: Er kommt an die vorderste Front und wird dort unfreiwillig zum Helden. Der "Held von Kastropyrgos" ist ein Buch über Liebe, Lüge und Verrat - und vor allem: Es ist große Literatur.