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Vom »vaterkunstland« und vom »kunstvaterland« ist in Ernst Jandls Stück »die humanisten« die Rede. Ist der Dichter denn auch ein Heimatdichter? In gewissem Sinne ja. Das Werk Ernst Jandls ist seit den Fünfzigerjahren immer auch autobiografisch gewesen. In all seinen unterschiedlichen ästhetischen Formen spiegelt es die Orte der Kindheit und Jugend, den Katholizismus der Mutter, die ungeahnten sprachlichen Möglichkeiten des Dialekts, und nicht zuletzt auch die österreichische Geschichte. Man muss dabei nicht nur an das berühmte Gedicht »wien: heldenplatz« denken. Ernst Jandls »heruntergekommene Sprache« handelt auch von einer heruntergekommenen Heimat, die der Schriftsteller mit kritischer Zuneigung bedenkt. Jandls Gedichte und Stücke sind politisch, experimentell und existenziell. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen. Der Auswahlband »schrammenmusik« ist eine autobiografische Heimatkunde, deren Texte zum Teil aus dem Nachlass stammen und hier erstmals zu lesen sind. Jandl noch einmal neu lesend, wird man erkennen, dass die Weltliteratur nur so groß ist wie ihre Provinzen.