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Die lebendige Baukultur und die intensive transnationale Zusammenarbeit im vom Eisernen Vorhang geteilten Mitteleuropa sind immer noch im "westlichen" wie im postsozialistischen Architekturdiskurs kaum präsent. Das Buch zeigt die grenzüberschreitende Geschichte von Österreich, Ungarn, Polen, der ehemaligen Tschechoslowakei und den Nachfolgestaaten Jugoslawiens auf und betrachtet nicht nur die zentralen Schnittstellen und Projekte, die die Moderne in Mitteleuropa geformt haben, sondern auch Beispiele für die lokale Rezeption und Entwicklung einer globalen Moderne an der Peripherie.
In 35 Case Studies werden internationale Netzwerke von Menschen, Ideen, Institutionen und technischen Lösungen vorgestellt, darunter u. a. die "dänische Gruppe" ungarischer Architekten, die brasilianischen Kreise polnischer Emigranten, der Technologieexport der jugoslawischen Baufirma Energoprojekt, die Stadtüberbauungen des Tschechen Karel Prager, die utopischen Zikkurat-Entwürfe Vjenceslav Richters, die Sperrholz-Fertighaussiedlung Wien-Veitingergasse, der internationale Wettbewerb für Bratislava-Petrzalka, die japanischen Entwürfe für das von einem Erdbeben zerstörte Skopje, die raumzeitlichen Kompositionen Krystian Burdas, die weltweite Verbreitung der Bata-Schuhfabriken und die spektakulären Pavillons der Brüsseler Expo 1958.
Die Ausstellung, die der Publikation zugrunde liegt, wurde 2014 auf der Architekturbiennale Venedig mit großem Erfolg gezeigt und durchläuft neben Wien, Belgrad und Zagreb weitere Stationen in Europa.