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Vergleichen wir Hamburg mal mit einer sehr schönen Frau: Die Schönheit und alle ihre Reize werden gleich auf den ersten Blick sichtbar. Doch nur ein schönes Äußeres reicht nicht, um dauerhaft zu faszinieren. Da braucht es schon mehr: Geschichte, Erfahrung und, ja, auch das: Geheimnisse. Und davon hat Hamburg jede Menge. Viele davon sind eben deshalb so sehr in Vergessenheit geraten, weil der Blick erstmal an den großen, offensichtlichen Vorzügen hängenbleibt. So betrachtet man im Rathausinnenhof wohl eher die prachtvolle Fassade als den kleinen, steinernen Küchenjungen, der über einem Fenster in Stein gemeißelt ist und an einem Löffel schleckt. Und in den Lichtschacht bei der Post am Stephansplatz schaut man auch nicht hinein - wie sollte man auch ahnen, dass sich dort zwei Rohre befinden, bei denen es sich um die letzten Überbleibsel der Rohrpost handelt, die unter Hamburg verlief? Und wie sollte man darauf kommen, dass es am Hanseviertel etwas gibt, das an die polnische Arbeiterbewegung Soldiarnosc erinnert? Zumal dieses Relikt nur sehr schwer zu erkennen ist?
Es gibt fast vergessene Grotten an der Elbe, ein Gebiet mitten im Hafen, das gar nicht zu Deutschland gehört, einen steinernen Bienenkorb auf einem Friedhof, der ein Dankeschön an Napoleon darstellt und, und, und.
Hinter all diesen Geheimnissen stehen kleine Geschichten und große Geschichte, die tiefen Einblick in die Stadthistorie geben. Die Autoren Eva-Maria Bast und Sven Kummereincke haben sich mit Unterstützung vom HAMBURGER ABENDBLATT in der Hansestadt auf Spurensuche begeben und 50 dieser spannenden Relikte ausfindig gemacht - mit Hilfe von Menschen, die sich bestens mit der Geschichte ihrer Stadt auskennen und "ihre" Geheimnisse verraten haben.