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Hören Sie die schönsten Sagen und Legenden des goldenen Mainz am Rhein. Fesselnde 76 Minuten und altertümlich anmutende musikalische Zwischensequenzen fließen zusammen zu einem Hörvergnügen der besonderen Art. Wer hätte es gedacht? Nicht die mächtigen Römer, sondern die Kelten errichteten erste Siedlungen auf dem Gebiet der heutigen Stadt Mainz. Erst durch den gallischen Krieg in den Jahren 58 bis 50 v. Chr. übernahmen die Römer das fruchtbare Gebiet am Fluss und waren fortan die dominierende Kraft am Rhein. Etwa 500 Jahre lang sollte Mainz nun dem römischen Imperium angehören. Nach dessen Zusammenbruch und der Absetzung des weströmischen Kaisers Romulus Augustulus 476 n. Chr. prägte die christliche Kultur die Mainzer Stadtentwicklung. Erzbischof Willigis (975-1011 n. Chr.) war es, der den weltberühmten Mainzer Dom als Zeichen seiner Macht erbauen ließ. Nicht zuletzt dank der Erfindung des Buchdrucks durch den berühmtesten Sohn der alten Bischofsstadt, Johannes Gutenberg, gewann Mainz im Mittelalter zunehmend wirtschaftlich und vor allem strategisch - als Bollwerk gegen feindliche Truppen - an Bedeutung. Bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1618 galt Mainz als uneinnehmbar und verfügte über eine der bis dahin modernsten Befestigungsanlagen im Lande. Dennoch nahm das schwedische Heer die Stadt Mainz nahezu kampflos ein. Die kommenden Jahre waren geprägt vom Barock und weitere prachtvolle Bauwerke wuchsen gen Himmel. Die Ideen der Aufklärung und die damit verbundenen Wirren der Französischen Revolution machten aber auch vor den Toren von Mainz nicht Halt und wieder veränderte ein Krieg die geltende Ordnung der Stadt. Nach der Eroberung der linksrheinischen Gebiete durch die Franzosen musste der Mainzer Kurfürst und Erzbischof fliehen. So entstand unter dem Schutz der französischen Besatzer im Jahre 1793 die "Mainzer Republik", in Folge derer die ersten freien Wahlen stattfanden. Bis heute gilt diese "Mainzer Republik", die nur fünf Monate (März bis Juli 1793) Bestand hatte und mit der Belagerung durch die Preußen ein jähes Ende fand, als erste Demokratie auf deutschem Boden. Mit dem Untergang des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 ver- schwand der Adel aus Mainz und das Bürgertum hielt Einzug. Man suchte nach Möglichkeiten der Belustigung. 1837 organisierten die Mainzer Bürger einen großen Rosenmontagsumzug. Mit der Deutschen Revolution im Jahre 1848 wurde die Mainzer Fastnacht, im Gegensatz zum Kölner Karneval, zunehmend politisch und die närrischen Umtriebe wurden zur Tradition. Bis zum heutigen Tage erfreut sich so die "Fünfte Jahreszeit", wie sie im Volksmund genannt wird, nicht nur bei den Mainzern größter Beliebtheit und ist bis weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt.