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Georg Friedrich Händel (1685-1759), der Großmeister des Barock und seine Geburtsstadt Halle an der Saale - das ist ein Paar, das ebenso untrennbar miteinander verbunden ist wie Goethe und Weimar oder Bach und Leipzig. Händel, der seine Kindheit und Jugend in Halle verbrachte, verließ im Alter von 18 Jahren seine Heimatstadt. In Hamburg, Rom und Venedig erlebte er in den folgenden Jahren seinen künstlerischen Durchbruch. Als Liebling der italienischen Aristokratie und Musiker mit unerschöpflicher Kreativität stieg er zum berühmtesten Künstler seiner Zeit auf. Seit 1712 lebte er in London und schuf in den folgenden 47 Jahren über vierzig Opern und 20 Oratorien. Händel starb 1759 als inzwischen naturalisierter englischer Staatsbürger und fand in der Westminster Abbey seine letzte Ruhe.
Händel verkörpert wie kein zweiter Künstler seiner Zeit den Prototyp des Europäers, der aller Sprachen mächtig war und sich aller bekannten Musikstile seiner Zeit zu bedienen wusste. Händel ignorierte die Nationalstaaten und die Kulturgrenzen, um sich ganz frei in Europa als Künstler zu bewähren. Seine Heimat in Mitteldeutschland und die Geburtsstadt hat er dabei nie aus den Augen verloren. Noch wenige Jahre vor seinem Tod reiste er durch ganz Europa, um seine Nichte und deren Familie in Halle zu besuchen. Händel ist im Herzen immer ein Hallenser geblieben, einer der sich als junger Mann anschickte, Europäer zu werden, und der es auf faszinierende Weise geworden ist. Diesem Europäer aus Halle ist dieses Buch gewidmet. Es erzählt die Geschichte einer Stadt und ihrer Menschen, die sich bis heute dem einzigartigen Erbe Händels verpflichtet wissen, und die es tagtäglich leben. Händel und Halle - das ist auch eine aktuelle Geschichte!