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Es zeichnet sich ab, dass die bisher gültigen Zukunftsversprechen in unserer Gesellschaft nicht mehr funktionieren. Annett Nack-Warenycia und Torsten Teichert beschreiben Zukunft als maßgeblichen Fixpunkt gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns und untersuchen, was das Schwinden von Zukunftsentwürfen bedeutet. Der Glaube an Aufstiegsmöglichkeiten für jeden und Wohlstand für alle kann jedenfalls heute als gescheitert betrachtet werden.
Der Neoliberalismus hat die Weichen so gestellt, dass wir es mit zwei unterschiedlichen Zukünften zu tun bekamen. Während die Zukunftskurven des Kasinokapitalismus in den Himmel kletterten, wurden gesellschaftliche Alternativentwürfe immer kraftloser. Der Kapitalismus wurde alternativlos. Margaret Thatchers Satz »There is no such thing as society« von 1987 war schon davor die Kampfansage dafür, dass sich Gesellschaft dem Wirtschaftssystem unterordnen sollte.
Heute sind wir mit der Frage konfrontiert, ob der Kapitalismus überhaupt noch in der Lage ist, Demokratie und soziale Gerechtigkeit zuzulassen. Denn es gibt nicht nur eine ökologische Grenze für unendliches Wachstum, sondern auch eine finanzkapitalistische. Das hat massive Konsequenzen für die persönlichen Lebensentwürfe der Menschen, die an eine bessere Zukunft nicht mehr glauben können, und für die Politik, die nach Alternativen zu den Alternativlosigkeiten suchen müsste. Denn demokratische Gesellschaften brauchen Zukunft. Die Autor*innen kennen sich in Wirtschaft und Politik aus und erzählen auch von ihren eigenen Erfahrungen inmitten des Systems.