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Der französische Bildhauer und Maler René Baumer schloss sich im Frühjahr 1940 in Vaux-en-Velin (bei Lyon) der Widerstandsbewegung gegen die deutsche Besatzungsherrschaft an. Anfang April 1944 wurde er mit seinem Vater verhaftet und nach sechswöchiger Haft im Gestapo-Gefängnis Montluc in das KZ Neuengamme gebracht. Einen Monat später kam er in das Nebenlager Hannover-Stöcken, wo er in der Bleigießerei eingesetzt wurde.
Nach der fast vollständigen Räumung des Lagers wurde er auf den Fußmarsch in das KZ Bergen-Belsen getrieben. Dort erlebte er am 15. April 1945 die Befreiung des Lagers und konnte im Mai 1945 nach Frankreich zurückkehren. Bis zu seinem Tod in Lyon 1982 arbeitete er als Zeichenlehrer, Künstler und Schriftsteller.
Entdeckt wurden seine Aufzeichnungen aus der KZ-Haft erst nach Baumers Tod von seinem Neffen Daniel Contamin, der sie 2004 in Frankreich herausgab.
Dieser hält in seinem Vorwort fest: »In der Tat habe ich lange geglaubt, dass René zu jener Kategorie Deportierter gehört, die sich weigerten, über das Erlebte zu sprechen (...). In all den Jahren, in denen ich mit ihm zusammenkam, habe ich ihn selten die Erinnerung an die Lager wachrufen hören, und wenn, dann geschah es nur in Bruchstücken. Seine persönlichen Mitteilungen betrafen übrigens eher das >Danach<. Zum Beispiel die ruhelosen Nächte, die von Albträumen beherrscht waren, sodass er sich festbinden musste, um nicht aus dem Bett zu fallen ... René Baumers Augenzeugenbericht, der mit den unmittelbar festgehaltenen Erinnerungen begonnen wurde, schildert sein Leben als KZ-Häftling gewissenhaft, in einer nüchternen, realitätsnahen Sprache. Man findet hier weder Rachedurst noch die pathetische Klage eines Verzweifelten, wohl aber die Bemühung, das Unvorstellbare mitzuteilen. Vielleicht versicherte sich Baumer so auch selbst, dass das Undenkbare tatsächlich passiert war.«