Der Reformator Jesus von Nazareth
Das Jahr 2017 ist das Jahr eines großen Kirchenjubiläums: vor 500 Jahren schlug der Reformator Martin Luther aus Protest gegen Korruption und moralischen Verfall der katholischen Religion 95 Thesen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg. Damit wollte er den römischen Katholizismus einem Reinigungsprozeß unterziehen und das Evangelium des Neuen Testaments zu seinen Ursprüngen zurückführen. Daß es darüber zu einer Kirchenspaltung kam, lag nicht in seiner Absicht - Luther wollte lediglich reformieren und nicht neugründen.
Zurück zu den Ursprüngen "Israels" seiner Gründungsväter wollte auch der rebellische Zimmermannssohn Jesus von Nazareth, der vor knapp 2000 Jahren mit dem Evangelium des Alten Testaments die Mißstände und Auswüchse des Judentums seiner Zeit anprangerte. Daß es darüber zu einer Spaltung der jüdischen Religion kam, lag nicht in seiner Absicht - Jesus wollte lediglich reformieren und nicht neugründen.
Ein solcher Jesus Christus würde auch heute wieder gegen Fehlentwicklungen der christlichen Religionen, die sich nach ihm benennen, zu Felde ziehen. Diese haben leider seine Lehre von der kindlichen Freiheit und der naturgegebenen religionslosen Gottesnähe mittels kirchlicher Strukturen und durch die Institutionalisierung spezifischer Auslegungen und Dogmen in ein Herrschaftsinstrument verwandelt, mit dem sie ihre Anhänger bevormunden.
Ziel der vorliegenden Streitschrift des Religionspädagogen Theodor Rewerts ist es, das Christentum auf den urchristlichen reformatorischen Kern des Juden Jesus von Nazareth zurückzuführen und von Auswüchsen, Fehlinterpretationen und willkürlichen Dogmen zu befreien