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In der Thüringer Vorderrhön, am Flüsschen Werra, herrschen noch um 1890 Rückständigkeit, Armut, nur wenige feste Straßen verbinden die abgeschiedenen Dörfer, in denen es keinen Strom, kein fließendes Wasser gibt. Nicht grundlos wird die Region als Armenhaus Deutschlands bezeichnet. Plötzlich tut sich etwas Geheimnisvolles. Fremde errichten riesige Bohrtürme. Sie suchen nach dem Weißen Gold, dem Kali-Salz. Von diesen Vorgängen weiß Sebastian Pflugbeil wenig. Er, der vierundzwanzigjährige Mitarbeiter einer kleinen Provinzzeitung, wohnt weiter entfernt, er fühlt sich unausgefüllt, träumt von aufregenden Reportagen für große Zeitungen, ja, er möchte abenteuerliche Bücher schreiben wie Karl May. Er bricht auf nach Leipzig. In der Messestadt empfängt ihn am Bahnhof der Vertreter einer Zeitung. Die Redaktion glaubt fälschlicherweise, dass er der Bote mit einem Geheimbericht vom entstehenden Thüringer Kalibergbau ist. Diese Sache, groß aufgemacht, würde die Auflage enorm erhöhen. Als der Irrtum erkannt wird, sucht Sebastian das Weite. Vom enthusiastischen Zeitungsmann regelrecht angesteckt, wird er selbst vom Salzfieber gepackt, fährt kurzentschlossen zu den Kalisuchern nach Thüringen. Der leitende Ingenieur gibt ihm im zweiten Anlauf Arbeit. Für ihn beginnt nahe beim Dorf Gilderoda im Kreise der raubeinigen Salzsucher ein ungewohntes Leben. Beim Tanz am Wochenende ernüchtert ihn die Ablehnung, die den Salzleuten von den Dorfburschen entgegen schlägt und die in eine wüste Schlägerei mündet. Andererseits bezaubert ihn bei der Geselligkeit Anna, eine einheimische Schöne. Die Gedanken an Anna lassen ihn fortan nicht los. Dann stößt der Trupp auf Salz. Um das Ereignis gebührend zu begehen, findet mit Dorfbewohnern, Arbeitern und Prominenz wie Landrat und Witwe des verstorbenen Kali-Hauptaktionärs eine Feier statt. Diese wird gestört, als Pfarrer Köttelbach, von der Polizei als »Unruhegeist« verschrien, die donnernde Frage stellt: »Ist es Recht, Bauern auf eigener Scholle in den Stand abhängiger Ausgebeuteter zu reißen?« Der entstandene Tumult wird erst durch den Auftritt des Kinderchores, der von Anna, der Lehrerin, betreut wird, abgebrochen. Unmittelbar nach dem letzten Lied stürzt ein junger Mann in den Saal, redet auf Anna ein. Sie verschwindet. Geht sie Sebastian aus dem Weg? Der ist verzweifelt, sucht bei einem Freund in der Stadt Rat. Doch er trifft ihn nicht an, erfährt von einem Nachbarn, dass der Freund, ein gescheiterter Bergmann, sich einen Traum erfüllt hat und zu den Petroleumfeldern nach Chile gezogen ist. Was nun? Erst einmal fährt er zu Mutters fünfzigsten Geburtstag. Nach diesem berührenden Zusammentreffen kommt er kaum zum Luftschöpfen, wird jäh hineingestoßen in eine Havarie am Bohrturm. Gefährlicher Wassereinbruch, Chaos, verbissene Rettungsaktion, der erste Tote ist zu beklagen. Das Leben geht weiter und frischer Wind fegt durchs Land.