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Das "Rothe Colleg" in der Ritterstraße 16 in Leipzig, in dem sich heute die Zentralverwaltung und das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig befinden, ist einer der ältesten Komplexe der Leipziger Alma Mater und hat eine enorm reiche und interessante Geschichte. Anhand konkreter historischer Quellen erzählt die Autorin einzelne spannende Anekdoten und Begebenheiten, die sich hier zugetragen haben. So werden z.B. die humorigen Treffen der Schlaraffia Lipsia sowie der Künstlervereinigung der Leoniden, die hier im Erdgeschoss ihr Vereinslokal hatten, lebendig und detailgetreu geschildert. In der 1. Etage des Hauses befand sich von 1894 bis 1904 die Freimaurerloge "Phoenix", zu deren bekanntesten Gründern und Vertretern der weltberühmte Verleger Anton Philipp Reclam gehörte, der aktiv an den Ritualen seiner Logenbrüder teilnahm. Die Dekane der Philosophischen Fakultät, die ihren Sitz im "Rothen Colleg" hatten, mussten manch nervenaufreibende Situation durchstehen z.B. wenn eifrige Teppichklopfer im Hof ihnen das Leben schwer machten. Schließlich erlebt der Leser anhand des packenden Augenzeugenberichts eines Bewohners des "Rothen Collegs" den Bombenangriff vom 4. Dezember 1943 auf Leipzig und den Einmarsch der US-Armee im Jahre 1945 mit.