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Lucius Domitius Ahenobarbus, der nachmalige Nero, gilt als einer der berüchtigtsten in der an zweifelhaften Gestalten nicht gerade armen Ansammlung römischer Kaiser. Der Nachwelt in Erinnerung geblieben ist er vor allem als derjenige, der die Stadt Rom angezündet haben soll. Dabei hat er sich selbst eher als Künstler gesehen, doch seine skrupellose, machthungrige Mutter setzte alles daran, dass ihr einziger Sohn eines Tages den Thron besteigen würde. Und so trat er, kaum siebzehnjährig, nach dem ebenso plötzlichen wie fragwürdigen Ableben seines Stief- und Adoptivvaters, des Kaisers Claudius, dessen Nachfolge an.
Jean Dufaux (»Giacomo C.«, »Kreuzzug«, »Conquistador« etc.) und Philippe Delaby (»Die Ritter des verlorenen Landes«) haben exakt dieses düster schillernde Kapitel der römischen Kaiserzeit gewählt, um mit »Murena« ein packendes historisches Drama zu inszenieren, das geschickt geschichtliche Fakten und Fiktion miteinander verwebt. Im Mittelpunkt steht neben Nero vor allem der gleichaltrige Lucius Murena, mit ersterem anfangs durchaus befreundet. Er gerät jedoch schon früh in die tödlichen Intrigen bei Hofe und wird so zum erbitterten Gegner Neros, der mehr und mehr dem Cäsarenwahn verfällt. Das alles präsentieren Dufaux und Delaby vor einem detaillierten Panorama der antiken Lebenswelt, penibel recherchiert und akribisch umgesetzt. Und nebenbei geben sie auch noch eine Antwort darauf, wer nun Rom wirklich angezündet hat. Und warum. Schon heute ein Klassiker des History-Comics.