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Umweltflüchtlinge werden in dem vorliegenden Band als jene verstanden, die
aufgrund von Veränderungen der natürlichen Umwelt aus sozialen Systemen
ausgeschlossen sind. Diese Beschreibung der Umweltflüchtlinge unterscheidet
sich von den gängigen phänomenbezogenen und hat ein mit diesem Buch
unterbreitetes Angebot zur Grundlage, welches die Schutzbedürftigkeit von Flüchtlingen über Exklusionen bestimmt. Im Blick hat die Autorin dabei einen Exklusionsbegriff, dem es um mehr geht, als um teilsystemische Nichtberücksichtigung.
Exklusion meint Existenzgefährdung und den Totalausschluss von Menschen, die von der Gesellschaft in die Perspektivlosigkeit entlassen werden.
Die Autorin zeichnet nach, wie die Grenze der Exklusion überschritten werden
kann, wenn auf bereits bestehende Vulnerabilitäten Veränderungen der natürlichen Umwelt treffen. Diese Exklusionen können nur in sehr speziellen Konstellationen durch (grenzüberschreitende) Migration wieder rückgängig gemacht werden. Denn das
internationale Flüchtlingsrecht erlaubt lediglich in Ausnahmefällen den Wiedereinschluss in soziale Systeme.
Es werden Argumente formuliert, die neue Anforderungen an ein zu schaffendes
Umweltflüchtlingsrecht stellen, das das Potential hat, Umweltflüchtlinge in soziale Systeme zu inkludieren. Dabei knüpft die Autorin an die rechtspolitische Auseinandersetzung um den Schutz von Umweltflüchtlingen an und entwickelt
dabei neue Ansätze einer systemtheoretischen Migrationsforschung.