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Berenice Abbott zählt zu den wichtigsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Sechs Jahrzehnte lang fotografierte sie, porträtierte Künstler und Literaten der Pariser Avantgarde, illustrierte mit ihren Bildern grundlegende Prinzipien der Naturwissenschaft und dokumentierte mit der Kamera die Metamorphose des urbanen Amerika.
Drei Jahre nach ihrer ersten Einzelausstellung 1926 in Paris kehrte sie in ein New York zurück, in dem ein rasanter städtebaulicher Transformationsprozess stattfand: Alte Viertel verschwanden und eine atemberaubende Skyline wuchs in den Himmel. Abbott machte die sich verändernde Metropole zum Bildthema und stellte Ruinen und Abbruchhäuser gleichberechtigt neben neue Wolkenkratzer, hielt Werbeschriftzüge als Signatur der modernen Großstadt fest, ebenso wie Verfall und Armut. Dabei nutzt sie die Bildsprache der Moderne: einen einfachen, aber dynamischen Stil mit Drauf- und Untersichten, Ausschnitten, starken Kontrasten und dramatischen Kanten. »Changing New York« nannte sie diese Chronik, die zwischen 1935 und 1939 entstand und die sie in einem Buch 1939 veröffentlicht.
Der Katalog zur Ausstellung im Martin-Gropius-Bau zeigt Abbotts berühmte ikonische Bilder der Serie »Changing New York«, frühe Portraits sowie ihre Pionierarbeiten als Wissenschaftsfotografin und gibt damit Einblick in das OEuvre einer großen Künstlerin.