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Mit der Bundestagswahl 2017 ist eine Partei mit faschistischen Tendenzen in das deutsche Parlament zurückgekehrt. Dies ist Zeichen einer politischen Entwicklung, die nicht nur in Europa zu beobachten ist und die im Widerspruch zu den erfolgreichen Kämpfen von Minderheiten der vergangenen Jahrzehnte steht. Diese Kämpfe haben - vor allem auf individueller Ebene - zu einer Demokratisierung großer Teile der Gesellschaft geführt. Zeitgleich müssen wir uns aber fragen: Welche Wirkmächtigkeit haben solche Erfolge, wenn die Grundsätze unserer Gesellschaft fundamental in Frage gestellt werden? Wenn sich Debatten so weit verschieben, dass sich Rassismus, Antisemitismus usw. auf der Straße und im deutschen Bundestag ohne Ahndung äußern lassen?
Diesen Fragen sollten wir uns als selbstverständlicher, gestaltender Teil der Gesellschaft stellen. Dabei sind ,Wir' alle, die sich eine Gesellschaft vorstellen wollen, in der wir ohne Angst verschieden sein können und in der die Teilhabe aller möglich wird. In der dritten Ausgabe von Jalta widmen wir uns daher dem Thema Allianzen. Ziel ist es, Fragen der Identität, Selbst- und Fremdbilder zu überwinden. Wir begeben uns auf die Suche nach jüdisch-nichtjüdischen Allianzen und hinterfragen, welche Rolle jüdische Positionen spielen (können). Wir betrachten, wie die gesellschaftlichen Verhältnisse Allianzen verhindern oder ermöglichen. Wir erproben unterschiedliche Formate der Kritik, Analyse und des Neudenkens dieser Verhältnisse. Wir setzen uns über die deutschen und die jüdischen Erwartungskontexte hinweg, stehen als Bündnispartner zur Verfügung.