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\"Es war zwölf Jahre nach dem Tode des ersten Roverepapstes, als Michelangelo Bonarroti zum erstenmale in Rom erschien (1496-1501). Gewiss hat sich der zwanzigjährige zuweilen im Vatikan eingefunden, wenn Papst Alexander mit seinen Kardinälen zu einer Funktion erschien, und hat sich den in ganz frischer Farbenpracht, obwohl in einem durch die bunten gothischen Glasfenster etwas gebrochenen Lichte strahlenden, damals noch vollständigen Gemäldegürtel angesehen. Diese Meister sind ihm keine unbekannten Gesichter. Sie waren inzwischen höher gestiegen, besonders an Ansehen und Ruhm. Die beiden vornehmsten Stücke waren Perugino zugefallen: das Altar- und Dedicationsbild der Assunta, und die Schlüsselverleihung Petri; diese hatte er aus der Stille der galiläischen Landschaft auf eine weiträumige römische Piazza mit kaiserlichen Triumphbogen und Tempel verlegt.\" [...]
Michelangelo gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance. Er lebte von 1475 bis 1564 und war ein italienischer Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter.
Der deutsche Philosoph und Kunsthistoriker Carl Justi (1832 - 1912) hat mit dem vorliegenden Band eine umfangreiche Darstellung der Werke und des Lebens von Michelangelo geschaffen. Ausführlich zeichnet er ein Bild des Künstlers, beschreibt sein Leben, seine Entwicklung und sein Glauben. Er unternimmt den Versuch einer Deutung der einzelnen Figuren des Meisters, zeigt sein Verhältnis zu den Medici und zur Kirche auf.
Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Das vorliegende Buch ist ein unveränderter Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1900.