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Das Zeidelwesen war im Mittelalter das gewerbsmäßige Sammeln von Honig wilder oder halbwilder Bienenvölker, das von Zeidlern ausgeübt wurde. Das Wort kommt vom lateinischen "excidere" ("herausschneiden") über das altdeutsche "zeideln" ("Honig schneiden"). Schneiden deshalb, weil hier - anders als heute - die gesamte Honigwabe entnommen (erbeutet) wurde; dabei war der Fortbestand des Bienenvolkes nachrangig. Honig und Wachs konnten sofort verwertet und weiterverarbeitet werden. Überaus günstig, wenn nicht sogar Voraussetzung für die Zeidlerei, waren Nadelholzgebiete. Wichtige Standorte der Zeidlerei waren im Mittelalter Gebiete im Fichtelgebirge und im Nürnberger Reichswald. In Bayern etwa ist eine Waldbienenhaltung bereits für das Jahr 959 in der Gegend von Grabenstätt nachgewiesen. Aber auch auf dem Gebiet des heutigen Berlin hatte es ausgedehnte Zeidlerei gegeben, insbesondere im damals noch sehr viel größeren Grunewald. Vor allem im Nürnberger Umland gibt es immer noch zahlreiche Hinweise auf das dort früher blühende Zeidlerwesen (wie das Zeidlerschloss in Feucht). Der Honig war wichtig für die Nürnberger Lebkuchenproduktion; der Nürnberger Reichswald ("Des Heiligen Römischen Reiches Bienengarten") lieferte genug davon. Der deutsche Ortsname Zeidler des heutigen Brtníky in Tschechien geht auf die dortige historische Waldimkerei zurück. Zeidler heißt außerdem eine ehemalige Gemeinde im Ortsteil Fördergersdorf der sächsischen Stadt Tharandt am Tharandter Wald. (Wiki) Der vorliegende Band ist illustriert mit 4 S/W-Tafeln.
Nachdruck der Originalauflage von 1894.