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Jonathan Littell erzählt in klassischer Manier die alte Geschichte vom Drama des Menschseins in einem labyrinthischen und abgründigen Text, der eine Reise von Traum zu Traum, von Alptraum zu Alptraum ist. Der unbestimmte Ich-Erzähler, lässt sich von seinen Fantasien und Lüsten treiben und zerstört seine Familie und sich selbst. Mal Mann, mal Frau, mal Täter, mal Opfer, ist er aber auch eine Personifizierung des menschlichen Unbewussten, das sich in unzähligen Spiegeln dieses kunstvollen Textes selbst erzählt. Durch Türen, Gänge und Hotelzimmer wandert der Ich-Erzähler und stößt immer wieder Türen in neue Abgründe seiner Fantasmen auf. In Gewalt, Sex und Macht bricht sich das Prinzip des Lebens Bahn bis es sich selbst zerstört; sexuelle Identitäten lösen sich hier auf wie der Erzähler selbst, der sich durch einen Sprung in klares kaltes Wasser vor sich selbst rettet, bevor er neue orgiastische Räume voll überhitzter Sexualität, Perversion und extremer Gewalt betritt. Begleitet von Musik, die der Erzähler hört und Bildern, die er sich wie dem Leser ins Gedächtnis ruft, gerät der Text gleichsam ins Schweben. In Wiederholungen, die wie Déjà-vus wirken, und eigene Bilder, die Erinnerungen evozieren, wird der Leser zu den Spiegeln und Blicken dieser Erzählung, und nimmt die ewiggleichen Tableaus der Gewalt und Perversion auf, die so menschlich sind.