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Antjie Krogs Gedichte sind getragen von Zorn und Zärtlichkeit:
Zorn über den Schmerz, die Gewalt, die Zerstörung in Südafrika.
Zorn nicht minder über Tabus privater und ästhetischer Natur:
des alternden weiblichen Leibs, der seiner Körperlichkeit beraubt
wird. Zugleich sind ihre Gedichte voller Zärtlichkeit für das Land,
seine Menschen, das Wunder des friedlichen Wandels. Wie aber
schreiben in einer Sprache - Afrikaans -, die als Instrument der
Herrschaft missbraucht und darüber ihres ursprünglichen Sinns
beraubt worden ist? Inspiriert von den Gedichten Paul Celans,
versucht Antjie Krog einen eigenen Weg, die »verhärteten Muskeln«
des Afrikaans neu zu dehnen, haucht ihm etwas vom Rhythmus und
Klang der mündlichen Traditionen der südafrikanischen Erstbewohner
ein und öffnet es für die Ein-Vielheit der afrikanischen
Vorstellung eines pluralen, die Gemeinschaft mitdenkenden Ichs.
Entstanden sind Gedichte von großer musikalischer Dichte, die
den Weg zu einem neuen Miteinander bahnen.