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Yoshiharu Tsuge, geboren 1937 in Tokio, begann seine Laufbahn als Mangaka, indem er Geschichten für Leihbuchhandlungen entwickelte, die im Japan der Nachkriegszeit aufgeblüht waren. In den frühen 1960er-Jahren begann er, erste Arbeiten für die avantgardistische Zeitschrift "Garo" zu zeichnen, die es ihren Autoren ermöglichte, ohne redaktionell abgesteckte Grenzen mit neuen Erzählmethoden zu experimentieren. Diese neu gefundene Freiheit erlaubte es ihm, ein Genre zu entwickeln, in dem autobiografische und fiktionale Elemente eine neue Form der Authentizität hervorbringen - es trägt bald den Namen "Watakushi-Manga" ("Ich-Comic").
Zusammen mit Yoshihiro Tatsumi ("Gegen den Strom", Carlsen Verlag) erneuerte er die japanischen Comics, indem er Geschichten über das reale Leben einfu"hrte und sie mit wahrhaftigen Charakteren besetzte. Es sind häufig blasse, unauffällige Gestalten - in jedem anderen Comic wären es Randfiguren -, die seine Comics bevölkern.
Zwischen 1965 und 1970 veröffentlichte er Erzählungen mit starken surrealen Elementen: "Verschraubt" ("Neji Shiki") aus dem Jahr 1968 war in Japan ein großer Erfolg. Mit der Veröffentlichung von "Rote Blüten" ("Akai Hana") in Françoise Moulys und Art Spiegelmans "Raw" im Jahre 1985 wurde Yoshiharu Tsuge auch international wahrgenommen. Später führte eine tiefe persönliche Krise dazu, dass er sich aus dem öffentlichen Leben zuru"ckzog. Seit 1987 hat Yoshiharu Tsuge keinen neuen Manga veröffentlicht.