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Paul Ernst Fackenheim, internierter Jude mit der Nummer 26336 in Dachau, wurde auf Betreiben der »Abwehr« 1941 aus dem Konzentrationslager entlassen und mit einer besonderen Mission beauftragt: Als Spion ausgebildet, sollte er über dem besetzten Palästina per Fallschirm abspringen, um die Briten über ihre Verteidigungsstrategie bezüglich des Suez-Kanals auszuhorchen. Das Vorhaben scheint wahnwitzig und ebenso irrational wie die Kriegswirren selbst. Denn warum einen Juden für diese delikate Aufgabe verwenden, der bereits alles verloren hat? Die Antwort liegt in der ambivalenten Vorgeschichte Paul Fackenheims begründet, der als Held aus dem Ersten Weltkrieg hervorging und sein Leben als patriotischer Deutscher ausprägte. Erst die Machtergreifung Hitlers und dessen Judenpolitik erschütterten seine Grundeinstellungen und sein Weltbild. Unbemerkt von seinen ehemaligen Kriegskameraden, die ihn als Preis für seine Befreiung für einen neuen Kriegseinsatz instrumentalisieren wollten. Beruhend auf Zeitzeugengesprächen erzählt der Journalist Michael Bar-Zohar die bewegende Geschichte des einzigen Juden, der von den Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges aus einem Konzentrationslager entlassen wurde und in einem nervenaufreibenden Verwirrspiel an den Schauplätzen Brüssel, Berlin, Athen, Palästina und Ägypten mehrfach um Haaresbreite dem Tod entgehen konnte. 44 Jahre nach der Erstveröffentlichung erscheint diese »deutsche Geschichte« im Plöttner Verlag nun erstmals in deutscher Übersetzung. Aus dem Englischen übersetzt von Michael Niemann