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Im November 1926 macht sich der junge Ernst Beilharz aus Baiersbronn auf den Weg nach Philadelphia. Nach seiner Ausbildung zum Feinmechaniker scheinen ihm die beruflichen Perspektiven im Schwarzwald begrenzt, deshalb folgt er der Einladung eines befreundeten Auswanderers nach Amerika. Er berichtet, wie er die ersten Jahre in der Neuen Welt verbringt, in vierzehn, zwischen 1927 und 1931 geschriebenen Briefen an seine jüngere Schwester Helene. Sie wurden für dieses Buch transkribiert, kommentiert und mit zeitgenössischen Fotografien illustriert. Die Schilderungen bewegen sich zwischen Heimatverbundenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber dem Fremden. Sie zeigen einen Ausschnitt aus dem Leben der Amerikadeutschen, ihrer Arbeitswelt und Vergnügungen in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts. Aspekte großstädtischen Lebens wie häufige Wohnungswechsel klingen ebenso an, wie humorvolle Betrachtungen zum erträumten sozialen Aufstieg oder zu den Beziehungen zwischen Mann und Frau. Damit sind diese Briefe nicht nur ein schönes Beispiel für geschwisterliche Zuneigung, sondern können auch als Zeitzeugnis und exemplarisch für die USA-Eindrücke eines deutschen Auswanderers aus dem ländlichen Raum gelesen werden. Während anfänglich der gelassene Umgang mit dem Neuen, die Freude über Theaterbesuche oder Strandausflüge im Zentrum steht, spiegeln die letzten Briefe auch die drückend gewordene Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt infolge der Weltwirtschaftskrise.