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Psychiatrie in der DDR wird bis heute widersprüchlich wahrgenommen: Während viele Patientinnen und Patienten ihre Behandlung als wenig individualisiert wahrnahmen, engagierten sich viele professionell Agierende im Klinikalltag, der häufig von einer desolaten materiellen Lage geprägt war, bis an ihre Grenzen. Verschiedene Beiträge dokumentieren dieses Spannungsfeld und ziehen einen breiten thematischen und zeitlichen Bogen. Eingebettet in grundlegende Entwicklungen des Gesundheitswesens der DDR werden diagnostische und therapeutische Ansätze und Entwicklungen einschließlich medikamentöser Therapien und der Psychotherapie betrachtet. Der differenzierte Einblick in den mikrohistorischen Sozialraum Psychiatrie zeigt, welche enormen Unterschiede in einzelnen Einrichtungen vorhanden waren und in welchem Ausmaß die Qualität der medizinischen und therapeutischen Versorgung von engagierten Akteuren vor Ort abhängig war.
Mit Beiträgen von Jan Armbruster, Viola Balz, Thomas Beddies, Hartmut Bettin, Christof Beyer, Florian Bruns, Rainer Erices, Alexandra Geisthövel, Kathleen Haack, Martin Kiechle, Ekkehardt Kumbier, Anne Oommen-Halbach, Stefan Orlob, Maike Rotzoll, Anton Schrödter, Felicitas Söhner, Monika Storch, Antonia Windirsch, Henriette Völker und Markus Wahl