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Der Glass-Box-Test (GBT), der auch als White-Box- oder Strukturtest bezeichnet wird, zeigt den im Test ausgeführten Programmcode an. Doch obwohl uns der GBT auf den ersten Blick als eine ausgereifte Testtechnik erscheint, zeigen die zugrundeliegenden Modelle und Metriken bei genauer Betrachtung erhebliche Mängel, die zu unpräzisen und inkonsistenten Resultaten der verschiedenen GBT-Werkzeuge führen. In dieser Arbeit wird ein neues und präzises Modell für den GBT präsentiert. Dieses Modell entsteht in zwei Schritten: Zunächst wird eine GBT-Modellsprache definiert (die Reduced Program Representation, RPR), die die GBT-relevanten Aspekte der realen Sprachen abbildet. Aus der RPR-Definition entstehen sogenannte Ausführungselemente, deren Ausführungssemantik im zweiten Schritt durch Petri-Netze, sogenannte Modellnetze, definiert wird. Auf dieser Grundlage erfolgt dann eine präzise Definition der populären sowie weiterer GBT-Metriken. Das im Folgenden beschriebene Werkzeug CodeCover (www.CodeCover.org) liefert eine Referenzimplementierung der definierten Metriken. CodeCover bietet auch eine neue Funktion, die den Tester durch sogenannte Testfall-Hinweise beim Entwurf von GBT-basierten Testfällen systematisch unterstützt. Diese Testfälle führen einerseits zu einer Erhöhung der Überdeckung. Durch eine gezielte Priorisierung der Testfall-Hinweise wird aber auch eine hohe Fehlersensitivität der neu entwickelten Testfälle angestrebt.