Wirtschaftswunder, Wasserwerfer, Wertewandel - Die Hansestadt in bewegter Zeit
Hamburg galt in den Fünfziger- bis Achtzigerjahren als heimliche Hauptstadt der BRD. Das führte nicht nur dazu, dass hoher Staatsbesuch wie Queen Elisabeth oft im Hamburger Rathaus empfangen wurde, es gingen auch zahlreiche Protestbewegungen von der Hanse-stadt aus.
Rainer Scheppelmann und Joachim W. Frank vom Staatsarchiv Hamburg haben aus den reichen- Beständen etwa 130 einzigartige Fotos aus der Zeit zwischen 1955 und 1980 ausgewählt. Die spannenden Fotografien dokumentieren, wie sich die Gesellschaft in der Nachkriegszeit wandelte - ihre Werte, ihr Wohlstand, ihre Ansichten. In der Wirtschaftswunderzeit eroberten gewaltige Neuerungen wie elektrische Haushaltsgeräte, Urlaubsreisen - sogar ins europäische Ausland - und die allgemeine Automobilisierung die Gesellschaft. Die Jugend protestierte gegen alte Ansichten und Gewohnheiten: den "Muff unter den Talaren", die unreflektierte Ehrung alter, überholter Vorbilder sowie die verklemmte Sexualmoral. Konzerte der Beatles, Rattles und von Ray Charles zogen überregional Besucher an, vor allem im legendären "Star-Club" jagte ein Konzert- das andere. Das neue Umweltbewusstsein kam nicht zuletzt in den großen Demonstrationen der Anti-AKW-Bewegung zum Ausdruck, die politische Überzeugung vom unschätzbaren Wert der Demokratie und der Presse-freiheit im Zuge der Spiegel-Affäre.
Brillante Aufnahmen eröffnen Einblicke in eine aufregende und höchst revolutionäre Zeit: Wer wissen möchte, was Hamburg zwischen 1955 und 1980 wirklich bewegte, kommt an diesem eindrucksvollen Bildband nicht vorbei.
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