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Im Jahr 1943 verweigerten 32 gefangene irische Seeleute der Britischen Handelsmarine, der Aufforderung der Kriegsmarine Folge zu leisten und für Deutschland zu arbeiten. Sie wurden daraufhin in das sogenannte Arbeitserziehungslager der Gestapo in Bremen-Farge geschickt, wo sie hungerten und geschlagen wurden. Außerdem wurden sie gezwungen, an den Fundamenten für eine gewaltige U-Boot-Werft zu graben: den Bunker »Valentin«.
Einer von ihnen war Harry Callan, ein katholischer Junge aus Derry, der mit 16 Jahren als Seemann bei der Britischen Handelsmarine anheuerte. Als verängstigter Teenager wurde Harry Zeuge der furchtbaren Gräueltaten der NS-Kriegsmaschinerie. Über 1.300 Lagerinsassen kamen ums Leben, darunter fünf der zur Zwangsarbeit eingesetzten irischen Seeleute. Der junge Harry Callan hatte das Glück, vom Lagerarzt für Gartenarbeiten herangezogen zu werden. So konnte er den fürchterlichen Arbeitsbedingungen auf der Baustelle entkommen. Doch noch Jahrzehnte nach seiner Befreiung war er nicht in der Lage, über die im Lager herrschende Brutalität zu sprechen.
Erst in seinen Achtzigern kehrte Harry Callan an die Stätte seiner Gefangenschaft zurück. Er fand heraus, dass die irischen Kriegsgefangenen in Vergessenheit geraten waren. In den offiziellen Aufzeichnungen gab es keine Spur von ihnen. Entschlossen, seinen Kameraden den Platz in der Geschichte zu verschaffen, der ihnen gebührt, arbeitete er fortan unermüdlich daran, die Erinnerung an sie aufrecht zu erhalten.
Dies ist die ergreifende Geschichte von Harry Callan, von seiner Gefangenschaft, dem Kampf ums Überleben und der Befreiung. Darüber hinaus ist es das letzte Kapitel in seinem Bestreben, den vergessenen Zwangsarbeitern vom Bunker »Valentin« Ehre zu erweisen.