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Ulrich Oelschläger bietet in seinem Taschenbuch einen Überblick über die frühe Reformationsgeschichte, soweit sie für Luthers Auftritt auf dem Reichstag von 1521 wichtig ist. Dabei beginnt er bei der spätmittelalterlichen Vorgeschichte der Reformation und führt vom Thesenanschlag 1517 und seiner Wirkung in Deutschland über Luthers Verhör durch Kardinal Cajetan in Augsburg, den Vermittlungsversuch des päpstlichen Kammerherrn Karl von Miltitz und die Leipziger Disputation mit dem Ingolstädter Theologieprofessor Johannes Eck bis zu Luthers Auftritt auf dem Reichstag in Worms. Leitend für die Darstellung ist der Fortgang des Ketzerprozesses gegen Luther.
Im Einzelnen spürt der Autor der unumkehrbaren theologischen Entwicklung des Reformators nach, wie sie in den großen Schriften des Jahres 1520 einen ersten Höhepunkt findet. Luthers Strategie im Spannungsfeld politischer Konflikte wird ebenso sichtbar wie die Haltungen seiner Gegner, besonders des päpstlichen Nuntius Aleander. Die Texte und Reden der Kontrahenten werden in einer verständlichen neuhochdeutschen Sprache dargeboten. Die Atmosphäre des Reichstages wird eingefangen.
Die weitere religiöse Entwicklung im Anschluss an den Reichstag in Worms wird in großen Zügen dargestellt. Dabei geht der Autor auch auf eine Teilübersetzung der Bibel aus dem Jahr 1527 sowie auf die Wormser Religionsgespräche von 1540, 1557, 2013 und 2016 ein. Den Abschluss bildet im Anhang ein Blick auf das 1868 eingeweihte Reformationsdenkmal.