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Im Sommer 1957 schrieb Arno Schmidt innerhalb von nur vierzehn Tagen den Kurzroman "Die Gelehrtenrepublik", eine in die Zukunft projizierte Satire auf den Ost-West-Konflikt und gleichzeitig auf die Künstler- und Schriftstellerkolonie Darmstadt. Die halsbrecherisch schnelle Niederschrift, die sich in turbulenter Handlung und einem äußerst lebhaften Sprachgestus spiegelt, war Schmidt nur möglich, weil er sich Konzept und Details des Buches vorher schon präzis zurechtgelegt hatte, ausgehend von seinen Erlebnissen, Lektüren und Begegnungen in den Monaten zuvor. Eine besondere Rolle spielt dabei seine Arbeit als Übersetzer, die er ebenfalls satirisiert, indem er die "Gelehrtenrepublik" als angebliche Übersetzung eines amerikanischen Originaltextes in eine tote Sprache, das Deutsche, anlegt. In den drei Studien des Bandes "Aus den Roßbreiten" zeichnet Friedhelm Rathjen zunächst die Entstehung von Schmidts Roman minutiös nach ("The Making of 'Gelehrtenrepublik'"), bevor er über die Analyse der Art und Weise, wie Schmidt Impulse zweier von ihm übersetzter Bücher aufnimmt und variiert, zu einer Deutung des Romans gelangt, die die Frage des Menschseins in den Mittelpunkt stellt.