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Klaus Schlesinger hat sich über mehrere Jahrzehnte immer wieder mit Heinrich von Kleist befasst, der für ihn - weit über die bloße literarische Auseinandersetzung hinaus - zu einer künstlerischen wie persönlichen Projektionsfigur wurde.
Ausgangspunkt der bislang unveröffentlichten Novelle Der Verdacht ist der Selbstmord von Kleist und Henriette Vogel, doch wird das Geschehen bald vom ermittelnden Beamten Felgentreu dominiert. Diesem kommen Zweifel am Selbstmord, als die Behörden seine Ermittlungen zu behindern scheinen. Der Fortgang der Untersuchungen führt zu einem überraschenden Ergebnis. Angesichts der Bedeutung, die Kleist für Schlesinger hatte - davon zeugen Notizbuchaufzeichnungen, Bibliotheks- und Archivstudien, Ideenskizzen, Exposés, Prosatexte sowie ein Filmszenarium für die DEFA (das nie umgesetzt wurde) -, stellt die Schlesinger-Biografin Astrid Köhler in ihrem Nachwort die Frage, weshalb der Autor die Arbeit am Kleist-Stoff nie abgeschlossen hat. Anette Handke beleuchtet die historischen Fakten, die dem Kleist-Felgentreu-Thema zugrunde liegen. Und der Hallenser Künstler Moritz Götze hat sich von der Novelle zu Radierungen inspirieren lassen, die den Text kongenial illustrieren.