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Von 1979 bis 1993 wanderten zwischen Ingeborg Baier-Fraenger (1926-1994), der in Potsdam-Babelsberg lebenden Pflegetochter des Kunsthistorikers Wilhelm Fraenger (1890-1964), und dem in Berlin-Köpenick ansässigen Künstler Dieter Goltzsche (*1934) Esel hin und her - von Goltzsche "Eselpost" genannt.
Vermittelt hatte den Kontakt Erhard Frommhold, Cheflektor des Verlages der Kunst in Dresden, wo 1975 eine Hieronymus-Bosch-Monografie aus dem Nachlass von Wilhelm Fraenger erschienen war. Eine Brieffreundschaft entstand, bei der Ingeborg Baier-Fraenger sich von Dieter Goltzsche immer wieder künstlerisch gestaltete Esel wünschte und dies mit thematisch passenden Zitaten aus der Weltliteratur untermauerte.
Der Kunsthistoriker Christof Baier kontrastiert diese Textauswahl (von Äsop über Hans Sachs, Charles Dickens und Brehms Tierleben bis hin zu William Faulkner und Juan Ramón Jiménez) mit den jeweiligen Antworten von Goltzsche, Dutzenden kleinen Kunstwerken, bei deren Ausführung sich der Künstler unterschiedlicher Techniken bediente - von der Tuschzeichnung bis hin zur Collage. Dabei war ihm die Postkarte der bevorzugte Bildträger, sodass die "Eselpost" duchaus auch als Mail Art bezeichnet werden kann.