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Tütenholz lebt, Mieder hat ihn reanimiert. Vor über zwanzig Jahren hat er den Zeitgenossen oder das Alter Ego Kommentare zu Meldungen absondern lassen. Das tut er in diesem Buch erneut. In unterschiedlichen publizistischen Formen, Verse inklusive, macht er sich einen Reim auf die Welt und die Nachrichten, die sie täglich produziert. Mieder reflektiert, was seine früheren Kollegen nicht können oder kennen. Dadurch macht er das Allgemeingültige selbst in einer banalen Geschichte sichtbar. Oft ist Selbsterlebtes darunter, Mieder muss nicht auf die Fernsehnachrichten oder die Tagespresse warten. Ihm laufen nicht nur am Tegernsee komische Vögel vor die Füße, mörderische Arschlöcher kreuzen seine Urlaubswege. Stets spürt er Aufruhr in seinem Gedärm, Sodbrennen in der Speiseröhre, wenn er knietief im Schlamm aus Wort-Hülsen und Medien-Schaum watet. Das ewige Wortgeprassel und Gedöns. »Wieso stecke ich da drin? Ich halte es mir vom Leibe, lange schon, aber es flutet, es schwemmt, es gurgelt, strudelt, umspült mich«, klagt Tütenholz. Und erbricht sich.