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"Also Sache erlebt merr im Bus. Ich war emol debei, do ging on de Uni die Busdier uff, un es kam so e groß, so e selbstbewusst Fraa mit ihrm Monn erinn, geht uff en kloone Bub zu, der en Sitzplatz ergattert hatt, un säät im barsche Ton: "Steh auf, ich bin behindert."
Der Bub, gonz cool: "Ich aach."
No, do war die Fraa abber sprachlos, koon Ton hot se mehr rauskrieht."
Auch in ihrem neunten Mundartbuch punktet Hildegard Bachmann wieder mit ihrer unnachahmlichen Mischung aus Selbstironie, skurrilen, geradezu unglaublichen Alltagsgeschichten - selbst erlebt oder selbst gehört - und mit zu Herzen gehenden Erinnerungen.
Was macht man zum Beispiel, wenn man Höhenangst hat, aber trotzdem den Domsgickel auf dem Mainzer Dom sehen will ("Die Oma unnerm Domsgickel")? Kann man sich vorstellen, dass Elvis Presley jemals in einem Kasteler Schneideratelier saß ("Setz dich, Bub, ich hol derr e Cola")? Oder dass man eine Freundin nach 50 Jahren wieder findet?
Man weiß kaum, was einem mehr mitreißt und berührt, Hildegard Bachmanns Alltagskomik ("Koloskopie") oder ihre gefühlvollen Erzählungen, mit denen sie zum Beispiel dem Mombacher Rochuskrankenhaus ein Denkmal setzt.