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Wie bei kaum einem anderen deutschen Dichter lässt sich am Werk Heinrich von Kleists die Vereinnahmung literarischer Werke durch verschiedene politische Systeme zeigen. Auch das Spannungsfeld von Literatur und Politik, von Kunst und Wertediskurs in den beiden deutschen Staaten vor 1990 offenbart sich in der Rezeption dieses Klassikers.
Der Band versammelt Stimmen von ost- und westdeutschen Regisseuren und Theaterkritikern, die sich der Geschichte der Kleist- Inszenierungen im jeweiligen kulturpolitischen Kontext nähern. Neben einführenden Artikeln geben Interviews mit prägenden Regisseuren wie Wolfgang Engel, Jürgen Flimm und Manfred Karge, mit den Dramaturgen Alexander Weigel und Manfred Möckel sowie mit dem Theaterhistoriker Klaus Völker Einblicke in diesen Teil der Theatergeschichte.
Der Band erscheint anlässlich einer Ausstellung im Kleist-Museum in Frankfurt (Oder), die sich den Inszenierungen von Kleist-Stücken in den beiden deutschen Staaten, vor allem Kleists letztem Schauspiel Prinz Friedrich von Homburg widmet.