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Der Fotoband führt in eine Zeit des Umbruchs zurück an einen Ort, den wir zu kennen glauben und die ganze Welt zu kennen glaubt: Berlin und Berlins Mitte, die größte und begehrteste Stadt Deutschlands, eine Stadt mitten in Europa. Er zeigt verschollene Blicke, die wir so nie gesehen haben und auch nie wieder so sehen werden.
1991 erkundete der Fotograf Dirk Borho den Grenzstreifen zwischen Ost- und Westberlin, als sich für einen Moment, Zufall der Geschichte, eine erinnerungsreiche und mystisch fremdartige Landschaft auftat: die im Abriss befindlichen Mauer- und Sperranlagen in neu entstehenden Stadträumen und einer noch ungeklärten Verwendung. Eine Zwischenwelt, ein Erwartungsland, ein Nirgendsland.
In seinen epischen Schwarzweißfotografien lässt Dirk Borho diese vergänglichen Erinnerungsorte überdauern und ihren Platz in der Geschichte finden. Jedes Bild hat das Zeug zur Ikone jener kurzen, aber entscheidenden Episode unserer Geschichte.
Pete Meyer, Fotograf, Kunstautor und Kurator, begleitet diese Wiederentdeckung klug in zwei Texten, ein- und ausleitend, präzise und zugleich persönlich. In pointierter Sprache werden die Facetten aufgefächert, in denen sich jene Ära und die Geschichte der Berliner Mauer überschneiden und bis heute fortwirken, was uns die Möglichkeit eröffnet, ein Gefühl und eine Haltung in Bezug auf diese Zeit zu entwickeln.
Pete Meyer und Dirk Borho erarbeiteten gemeinsam das Konzept zu diesem Fotoband.