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Der Aktivist und Philosoph Daniel Bensaïd hat mit Ein ungeduldiges Leben seine packende politische Autobiografie vorgelegt, in der sich Individuum und Kollektiv, Theorie und Praxis u"berschneiden, widersprechen und versöhnen. Das »Ich« und das
»Wir«, die persönlichen und die geteilten Erfahrungen, zeugen von einem politischen Leben, das im Frankreich der 1960er-Jahre begann.
Bensaïd schildert seine Jugend in einem von den spanischen Republikanern geprägten Toulouse, den Beginn der 68er-Bewegung in der französischen Provinz und in Paris, aber auch die schmerzhafte Erfahrung der argentinischen Linken. Er berichtet von der Neulektu"re von Marx, erzählt vom marranischen Kommunismus, den Kämpfen von gestern bis heute. Politi sche Geschehnisse weltweit, wie der Algerienkrieg und die antikoloniale Solidaritätsbewegung dagegen - aus der heraus in Frankreich die Linke entstand, die im Mai 1968 eine fast revolutionäre Situation provozierte - werden aus der Perspektive eines Akteurs und zugleich klugen Beobachters erzählt, der es versteht, dabei auch die Bedeutung dieser Ereignisse fu"r die gegenwärtige politische
Situation zu erfassen.
Daniel Bensaïd schildert seinen persönlichen politischen Werdegang und beschreibt zugleich die Entwicklung der Neuen Linken in Frankreich und Lateinamerika, die ganz andere Wege ging - und bis heute geht - als die deutsche Linke, was die Lektu"re besonders spannend und erkenntnisreich macht.