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Wem gehört die Stadt? Wer darf wohnen - wer muss gehen? Wer entscheidet darüber? Und mit welchen Mitteln? Ein halbes Jahr lang begleiteten Christine Bock und Ulrich Pappenberger die Mieter*inneninitiative Kotti & Co um zu verstehen, wie Sozialmieter*innen zu einflussreichen Akteuren der Berliner Stadt- und Wohnungspolitik wurden. Die Studie folgt der Akteur-Netzwerk-Theorie und erzählt von der Macht des Kollektivs. Sie beleuchtet anhand von detaillierten Zeichnungen, wie sich Räume, Menschen, Zeit, Wissen und Dinge zu Kompliz*innen eines wirkungsvollen Akteur-Netzwerk verbinden. Das Kotti-Prinzip versammelt zudem Beiträge über die Beziehungen von Wissenschaft und Praxis und die Handlungsmacht, die aus der Zusammenarbeit von Forscher*innen, Gestalter*innen und Aktivist*innen entstehen kann. Die Publikation möchte zur Reflexion anregen, welche Beiträge kritische Raumpraktiken zu Stadtpolitik und -entwicklung leisten. Und vor allem will sie dazu ermutigen, selbst aktiv zu werden, denn "klein sein heißt unverbunden sein, groß sein heißt verbunden sein." (Bruno Latour)
Die Publikation besteht aus 2 Teilen: Ein großformatiges Heft mit doppelseitigen axonometrischen Zeichnungen stellt die sichtbaren und unsichtbaren Kompliz*innen von Kotti & Co vor. Die anschaulichen Übersichten zeigen, wie Akteure, Orte und Handlungen über längere Zeiträume zusammenwirken und wie vielschichtig sich das "Einmischen von unten" in stadtentwicklungspolitische Prozesse gestaltet. Es geht darum, die Strategien und Taktiken von Kotti & Co nachvollziehbar zu machen, damit sie zum Modell für andere werden. Ergänzt wird diese visuelle Analyse durch einen Textband, der in einer Reihe von Essays Handlungsmöglichkeiten im Spannungsfeld von zivilgesellschaftlichem und akademischem Engagement beleuchtet.
Mit Beiträgen von: Nishat Awan, Christine Bock, Ulrike Hamann, Yamil Hasbun Chavarría, Andrej Holm, Sandy Kaltenborn, Ulrich Pappenberger, Jörg Stollmann.