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Die Bhagavad Gita ("der Gesang Gottes") ist das wohl meistgelesene Buch in Indien. Sie ist quasi die Bibel der Hindus und gilt inzwischen weltweit als eine der wichtigsten klassischen Yogaschriften, weil sie praxisbezogen ist, indem sie Mittel und Wege aufzeigt, Alltag und Spiritualität ohne zusätzlichen Zeitaufwand geschickt miteinander zu verbinden. Die Bhagavad Gita ist ein umfassender Dialog zwischen Shri Krishna, der Gottinkarnation, und Seinem Schüler Arjuna, einem mächtigen Krieger und Adeligen, der sich kurz vor einer entscheidenden Schlacht demütig an Ihn wendet, da er an einem Scheideweg steht. Bei diesem Gespräch lehrt ihn Shri Krishna alles über praktische und philosophische Fragen des Lebens und darüber, wie man zu Ihm - zum Höchsten - gelangen kann. Yoga spielt hierbei eine wesentliche Rolle, weil sich dadurch alle Aspekte unserer Persönlichkeit entfalten können: Yoga hilft uns, einen harmonischeren Umgang mit uns selbst und der Umwelt zu finden, erweckt in uns schlummernde Fähigkeiten und ist ein ideales Übungssystem, um die Gottverwirklichung zu erreichen.
Shri Krishna geht hauptsächlich auf Karma Yoga und Bhakti Yoga ein. Hier werden alle unsere Handlungen spiritualisiert, um so Gotterkenntnis zu erlangen und selbstverwirklicht zu werden. Und obgleich Er überwiegend diese beiden Yogawege behandelt, findet man an vielen Stellen auch ausgezeichnete Hinweise zu anderen Aspekten des Yoga.
Diese heilige Schrift hat einen Vorteil gegenüber vielen anderen: Sie lehrt uns, wie wir das tägliche Leben (Beruf, Familie, Freizeit usw.) spiritualisieren und auf das Göttliche ausrichten, ohne dafür mehr Zeit im Alltag aufbringen zu müssen. Es geht hauptsächlich um die innere Einstellung, mit der wir etwas tun. Es geht darum, wie wir unser Leben zum Erfülltsein transformieren können.