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Jeder Arzt weiß, dass linksseitige Schmerzen in Schulter und Unterarm mit Störungen im Bereich des Herzens in Zusammenhang stehen können. Dies ist nur ein Beispiel von vielen dafu"r, dass sich eine Organstörung an der Körperoberfl äche widerspiegelt. Neben Schmerzen können auch andere Symptome, wie z.B. veränderte Muskelspannung, Hauttemperatur und -farbe und Pupillenveränderungen beobachtet werden.Diese Zusammenhänge sind auf den segmentalen Aufbau des Nervensystems zuru"ckzufu"hren. Dabei versorgt ein Spinalnerv die zu einem Segment gehörenden Strukturen: Haut, Muskulatur, Knochen und innere Organe (Dermatom, Myotom, Sklerotom, Enterotom). Trotz umfassender anatomischer Verschiebungen im Verlauf der embryonalen Entwicklung des Menschen bleibt die Innervation bis in das Erwachsenenalter unverändert. Demnach können selbst weit voneinander entfernt liegende Organe segmental miteinander in Verbindung bleiben.Diese Beziehungen haben fu"r Arzt und Therapeut diagnostische Bedeutung: Symptome können schon im fru"hen Stadium eines Krankheitsprozesses und ohne aufwändige Untersuchungsmethoden mit einfachen Mitteln wie Inspektion und Palpation wahrgenommen werden. Umgekehrt können u"ber die Stimulation von segmental zugehörigen Körperstrukturen Organfunktionen beeinfl usst werden. Dieses Prinzip ist Grundlage fu"r manuelle Therapieverfahren und Osteopathie, Akupunktur und Neuraltherapie. Obwohl diese wichtigen Zusammenhänge bereits vor mehr als 100 Jahren beschrieben wurden, gerieten sie mit dem Vormarsch der technischen Untersuchungsmethoden wieder in Vergessenheit. Dieses Buch untersucht die theoretischen Hintergru"nde und praktischen Anwendungsmöglichkeiten segmentaler Beziehungen in Diagnostik und Therapie.