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Das Mädchen Gerta wächst in der zweisprachigen Familie Schnirch im mährischen Brünn auf. Die Mutter ist Tschechin, der Vater ist Deutscher und wie der Bruder ein Anhänger Hitlers. Mit der Errichtung des deutschen Protektorats 1938 zerfällt die Familie wie die Gesellschaft in einen tschechischen und einen deutschen Teil. Die Mutter stirbt und Gerta wird vom eigenen Vater schwanger. Wie tausende Deutsche wird die junge Frau nach dem Krieg zum Staatsfeind erklärt, ausgebürgert, und in der Nacht vom 30. zum 31. Mai 1945 im sogenannten "Brünner Todesmarsch" vertrieben. Gerta und ihre Tochter überleben mit anderen deutschen Frauen bei der Zwangsarbeit auf dem Land. Jahre später kehren sie in die fremde Heimatstadt zurück und leben, als Deutsche stigmatisiert, am Rande der kommunistischen Gesellschaft in der Tschechoslowakei.
In einem atemberaubenden Roman erzählt Tucková das Schicksal dieser Frauen und spricht schmerzhafte Fragen von Schuld, Rache und Vergebung zwischen Tschechen und Deutschen an. Sie verdichtet offizielle Quellen und Zeitzeugenaussagen zu einer packenden literarischen Fiktion.
Katerina Tucková erzählt an einem Einzelschicksal die Geschichte der Deutschen und Tschechen von der unabhängigen tschechischen Republik über zwei Diktaturen bis in die postkommunistische Zeit. Sie verdichtet offizielle Quellen und Zeitzeugenaussagen zu einer packenden literarischen Fiktion und stellt die Frage nach der historischen Schuld und ob Vergebung und gegenseitiges Verständnis möglich sind.
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