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Der Ortasee, mit seinen gut 18 km² Fläche der kleinste unter den oberitalienischen Seen, spielt bei den jährlich an den ,Laghi italiani' einfallenden Besuchern eine eher bescheidene Rolle. Dies liegt vermutlich schlicht an seiner Größe, denn was Landschaft, Wasserqualität, Klima und das gesellschaftliche Leben in all seinen Facetten betrifft, steht der Lago d'Orta seinen großen Brüdern in keiner Weise nach. Der Ortasee, früher Cusius, liegt landschaftlich reizvoll in einem südlich ausgerichteten, ehemals stark bewaldeten Tal des nördlichen Piemont, einer der wirtschaftlich stärksten Regionen Italiens. Im Norden befindet sich mit Omegna die größte Ansiedlung am See, weiter im Süden stellt Orta San Giulio nicht nur den Namensgeber des Sees, sondern auch dessen touristisches Zentrum. Mit dem Sacro Monte beherbergt der Ort sogar ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Ganz in der Nähe, in einmalig schöner Lage, liegt die einzige Insel des Sees, die Isola San Giulio, die nicht zuletzt durch ihre bedeutsame Klosteranlage viele Besucher anzieht. Weiter nördlich folgen einige kleinere Ortschaften mit Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätzen, die häufig direkt am See liegen.
Das Seeufer ist zum Teil befestigt, sodass der Zugang über Stufen erfolgt, vor allem im Süden wurden aber einige Kiesstrände auch mit Sand aufgefüllt. Die Wasserqualität des Ortasees ist auffallend gut, das Wasser klarer und frischer als an jedem anderen oberitalienischen See. Seine Farbe erinnert bei günstigem Licht stellenweise sogar an das Meer: azur, absolut klar, Sicht bis in mehrere Meter Tiefe. An seiner tiefsten Stelle misst der Lago d'Orta 143 m, beeindruckend, wenn man bedenkt, wie klein er ist. Am südlichen Ende des Sees, ein Stück vom Ufer entfernt, liegt Gozzano, ein idealer Ort, um Einkäufe zu machen. Der Gemeinde vorgelagert ist Buccione, ein Uferstreifen mit zahlreichen Villen und anderen prachtvollen Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert, wobei man Prunk wie am Lago Maggiore oder Lago di Como hier vergeblich sucht. Folgt man der Straße weiter am Westufer entlang, passiert man San Maurizio d'Opaglio, einen geschäftigen Ort, dessen Fraktionen (Gemeindeteile) teilweise direkt bis an den See reichen. Im weiteren Verlauf endet die reguläre Uferstraße in Pella, führt durch bergiges Hinterland nach Cesara und schließlich nach Omegna.
Pella mit seiner schönen Seepromenade, den Ristorante und Cafés ist immer einen Besuch wert. Von hier aus kann man auch einen Ausflug zur Isola San Giulio starten. Steil oberhalb des Ortes liegt die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso, ein beeindruckender Sakralbau, der praktisch von jedem Ort des Sees zu sehen ist, wie eine Göttin, die achtsam und mahnend auf den See und deren Menschen hinabblickt. Hinter Pella beginnt in nördlicher Richtung die raue Seite des Ortasees. Steil aufragende Felsen bestimmen ab hier das Uferbild, und es gibt mit Ronco auch nur einen einzigen Ort, der noch dazu über eine steile, schmale, in den Fels gehauene Serpentinenstraße zu erreichen ist. Geologen sehen in diesen Bergen die letzten Ausläufer des Monte Rosa-Massiv, das sich weiter im Westen bis auf 4 653 m erhebt und bei klarer Sicht einen beeindruckenden Anblick darstellt. Genau gegenüber am anderen Seeufer ragt der Mottarone hervor, mit 1 491 m die höchste Erhebung am See. Viele Wander- und Fahrwege führen auf seinen Gipfel, der nach allen Seiten fantastische Blicke in die Umgebung erlaubt. Der Berg ist von Stresa [Lago Maggiore] aus bequem mit der Seilbahn zu erreichen. Wer gern wandert, kommt jedoch auch direkt am Lago d'Orta auf seine Kosten, denn der Wanderweg ,Giro Lago' führt die Besucher auf gut ausgeschilderten Wegen um den ganzen See herum. Zusätzlich gibt es viele weitere ausgeschilderte Wander- und Spazierpfade. Die örtlichen Tourismusbüros [teilweise unbesetzt, dann nur Prospekte] geben gerne darüber Auskunft, ebenso über weitere Freizeitangebote. Für die sportlichen Besucher bietet der Ortasee auch Wassersport: Motorboot fahren, Wasserski und Segeln sind dabei die Hauptattraktionen. Natürlich sind Tauchen, Windsurfen, Rudern und Angeln aber ebenso möglich wie Tennis und Nordic Walking.
In allen Orten am See erfährt man eine ganz besondere Gastfreundschaft. Die Einwohner, so scheint es, verspüren eine Art Stolz, dass immer mehr Menschen den Weg zu ihrem Paradies gefunden haben und noch finden werden. Massentourismus sucht man nach wie vor vergebens - Gott sei Dank. Dafür genießen auch Prominente die besondere Atmosphäre am Lago d'Orta. So lebt und arbeitet der berühmte italienische Designer Alessi schon seit Jahrzehnten in Crusinallo am nördlichen Ende des Cusius.