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Identitätsstiftung zu ermöglichen, gilt in den jüngeren Fachdiskursen als eine der wichtigsten Potenzen von Denkmalen. Als Orientierungs- und Wertspeicher bieten sich historische Bauwerke schon deshalb an, weil sie einer schnelllebigen Welt Dauer und Bestand verkörpern und über persönliche und kollektive Erinnerungen in vielerlei Weise in die Gesellschaft integriert sind. Dessen ungeachtet bleiben der Begriff und seine Benutzung meist unpräzise und unspezifisch. Was Denkmalen als besonderer Wert attestiert wird, nehmen Architekten für wichtige Werke zeitgenössischer Baukunst in Anspruch, Sozialwissenschaftler für rituelle Feste oder kulturelle Ereignisse, Linguisten und Medienwissenschaftler für die Sprache.
Was macht das Nachdenken über Identität interessant für die Denkmalpflege? Ist Identitätsstiftung ein neuer Denkmalwert? Und wer stiftet da was für wen? Carola Ilian setzt sich mit diesen komplexen Fragestellungen in ihrer Masterarbeit aus dem Jahr 2010 auseinander und bezieht dabei die fächerübergreifenden Theoriediskurse auf praktische Aspekte der Denkmalvermittlung in Dresden. Die Arbeit stellt den Versuch dar, die in manchen seltsam undefiniert bleibende Schnittstelle zwischen Fachlichkeit und Öffentlichkeit genauer zu fassen und Perspektiven der Partizipation aufzuzeigen.