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Der Gedanke, der in diesem Buch ausgearbeitet wird, handelt von Sinnsystemen überhaupt, genauer: von der Form des Sinnsystems und erst dann davon, wie diese Form so etwas wie auf Reziprozität angelegte »Phänomenalisierungen« zu beobach-ten gestattet: soziale und psychische Systeme, die von der Konstruktion des Sinnsys-tems her in ihr je eigenartiges Relief getrieben werden können.Der Grundgedanke, der mich dazu treibt, dieses Buch zu schreiben, ist schlicht der, dass die Theorie sozialer Systeme, die Niklas Luhmann in ihren wesentlichen Zügen ausformulierte, sich mittlerweile über ihre ursprüngliche Schlüsselreferenz (eben: soziale Systeme) hinaus-entwickelt hat. Sie bezieht nicht mehr am Rande, sondern zentral psychische Systeme ein, im Kern auf eine Weise, die die Separierbarkeit beider Systemtypen zwar pragmatisch für legitim, aber zugleich für eine Zwischenlösung, ein Moratorium, eine Stundung hält - im Blick darauf, dass Psyche und Sozialität nicht einfach zwei Phänomene sind, sondern sich in ihren Phänomenheiten herstellen dadurch, dass sie jeweils in ihrem Gegenüber das Andere ihrer selbst als Bedingung ihrer eigenen Möglichkeit und Notwendigkeit finden. [...]Selbstredend ist der Titel des Buches eine Verbeugung vor Niklas Luhmann. Sein theoretisches Hauptwerk "Soziale Systeme" ist untertitelt mit Grundriß einer allgemeinen Theorie. Ich hätte gern Abriß einer allgemeinen Theorie geschrieben, aber trotz aller wunderbaren, auch den "Reißboden" heranzitierenden Bedeutungen lag doch das "Abreißen" zu nahe. Deswegen: Prospekt - ein Wort, dessen assoziative Bandbreite sowohl die Kunst, die Bühne, die Hauptstraße, die Hinsicht als auch die Werbung umfasst, aber vor allem: Fernsicht, wodurch es sich zwanglos mit Theoria (Visio) verbinden lässt, nur eben als: "gemalte Fernsicht". Das passt zu einer Theorie, die Ludwig Wittgensteins Diktum mühelos zustimmen kann: »Wir könnten da auch sagen, wir lebten nicht in der Zeichensprache, wohl aber im gemalten Bilde.«(Aus dem Vorwort des Autors)