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"Wir sind in internationalen Gewässern angegriffen worden - die Israelis haben sich wie Piraten verhalten [...] Als sie begannen, das Schiff Richtung Israel zu lenken, war das eine Entführung! Die ganze
Aktion ist illegal!" - Henning Mankell, an Bord des Gaza Solidaritäts Konvois. Östliches Mittelmeer, am Montag den 31. Mai 2010, 4:30 Uhr: Israelische Kommandos, vom Wasser und aus der Luft kommend, greifen im internationalem Gewässer die sechs Boote der Gaza- Flottille an, die sich auf dem Weg zum belagerten Gaza befand, um die dortige Bevölkerung mit humanitären Hilfsgütern zu versorgen. Beim Sturm auf die Schiffe werden innerhalb weniger Minuten neun Aktivisten der international organisierten Solidaritätsaktion von der israelischen Armee erschossen und viele andere verletzt. Die 700 Menschen an Bord der Schiffe werden festgenommen, nach Israel in Gefangenenlager verbracht und später abgeschoben. Zuvor werden ihnen alle dokumentarischen Aufnahmen über die Militäraktion abgenommen und nicht mehr ausgehändigt. Die israelische Armee versucht damit, das öffentliche Bild über die Aktion zu kontrollieren. Innerhalb von Stunden findet der Angriff der IDF (Isarel Defense Forces) ein empörtes Echo in der Welt. Spontane Demonstrationen in Europa, in den Vereinigten Staaten, in der Türkei und ebenso in Gaza verurteilen den Überfall. Der türkische Ministerpräsident beschreibt es als "Blutbad" und "Staatsterrorismus." Libanons Ministerpräsident nennt es einen "gefährlichen und verrückten Schritt, der die Spannungen in der Region verschärfen wird".
In diesem Buch berichten Teilnehmer und Journalisten von den Ereignissen der Nacht im Mai und verknüpfen sie mit ihrer Einordnung der dreijährigen Blockade des Gazastreifens sowie des jahrzehntelangen Konflikts zwischen Israel und Palästina.