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1979 war die Mauer für die meisten Westberliner kein Aufreger. Die bis heute unfassbare Realität dieser innerstädtischen Grenze war Teil der Lebenswelt geworden, so selbstverständlich wie der Kurfürstendamm oder die Philharmonie.
Bei seiner mehr als 160 km langen Grenzbegehung hat Hans W. Mende damals die Mauer und Grenzanlagen, vor allem aber die Entwicklung des Stadtraumes in Grenznähe festgehalten unaufgeregt, großformatig und mit dem für ihn typischen präzisen Blick für Zusammenhänge und Details.
Heute ist die Mauer Vergangenheit, Thema nur noch anlässlich von Gedenktagen aus dem Stadtbild ist sie genauso verschwunden wie aus dem Bewusstsein. In diesem vollständig veränderten Kontext wird die Revision von Hans W. Mendes einzigartigem Grenzarchiv zur denkbar spannendsten Geschichtsbetrachtung.
Im Buch ist der Bildstrecke ein Essay von Ulrike Schuster vorangestellt, der von West-Berlin als drittem Deutschlandentwurf spricht von der Bundesrepublik genau so weit entfernt wie von der DDR. Ein Entwurf, der nur in der Insellage West-Berlins denkbar war und der zusammen mit der Mauer für immer verschwunden ist.