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Auftragsmörder, Geldfälscher, Spion - der SD-Geheimagent Alfred Naujocks war der Handwerker des Terrors, seine Vorgesetzten beschrieben ihn als »Desperado und Schurken«, der auch den riskantesten Auftrag ohne mit der Wimper zu zucken ausführte. Er inszenierte am 31. August 1939 den Scheinüberfall auf den Rundfunksender in Gleiwitz, dieser diente als Vorwand für den deutschen Einmarsch in Polen. Und auch für zahlreiche andere spektakuläre Aktionen war der »deutsche James Bond«, wie er sich selbst nach dem Krieg bezeichnete, verantwortlich.
Dreist verkaufte er seine Geschichte in den 50er und 60er-Jahren außerdem an die Medien, die bereitwillig und trivialisierend über seine »Husarenstücke« schrieben.
Naujocks starb 1966, ohne je in Deutschland angeklagt worden zu sein.
Fernab jeglicher »Agentenromantik« zeichnet Florian Altenhöner den Lebensweg eines der wichtigsten deutschen Kriegsverbrecher nach und legt damit die erste Biografie eines SD-Geheimagenten überhaupt vor. Überaus spannende Erkenntnisse - besonders über Naujocks Überlaufen zu den Alliierten im Herbst 1944, denen gegenüber er sich als österreichischer Widerstandskämpfer ausgab - ergeben sich dabei aus der Auswertung von z.T. bisher unbekannten Quellen und solchen, die erst vor wenigen Jahren freigegeben worden sind. Dieses Buch zeigt, wie es u.a. möglich war, dass der Nationalsozialismus so viele Jahre funktionieren konnte.