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Über 100 Briefe aus den Jahren 1938 bis 1945 stehen im Mittelpunkt dieses Buches, das das Schicksal der Familie Klein aus Köln schildert. Die Emigration in die Niederlande brachte ihr keine Rettung. Siegmund Klein wurde 1943 nach Auschwitz deportiert, wie schon im Jahr zuvor sein Sohn Walter, der nur 23 Jahre alt wurde. Die Ehefrau Helene Meyer kam im holländischen Exil um. Nur die Tochter Ilse, die schon 1933 nach Paris gegangen war, überlebte. Sie heiratete 1940 in Marseille Piero Sacerdoti und erwarb so die italienische Staatsangehörigkeit, was ihr einen gewissen Schutz vor den Verfolgungen der Deutschen gab. Als 1943 die deutsche Wehrmacht die italienische Besatzungszone in Frankreich übernahm, ging das junge Ehepaar zunächst nach Mailand, Sacerdotis Heimatstadt, und rettete sich dann mit dem kurz zuvor geborenen Sohn in die Schweiz.
Die Briefe erzählen nicht von den Todeslagern, sondern zeugen vom Leben unter den Bedingungen der Verfolgung. Sie dokumentieren Lebenswege, die allzu oft in der Vernichtung endeten, weil die emigrierten deutschen Juden auch in den Fluchtländern in der Falle saßen. Ergänzt wird die Edition durch Dokumente zur Familiengeschichte vor und nach dem Holocaust.